Geruch/Blume Eine Hefe-Wolke schwebt über dem Glas. Die erste Nase hingegen ist flach, doch recht trocken, mit einigen Aschenoten und einem Hauch Pflaume angereichert. Nach dem Schwenken nicht wesentlich präsenter, doch fruchtbetonter, in den Gerbstoffen runder und mit einem Hauch von Marzipan aufwartend - gut. Geschmack/Mundgefühl Sehr süßlich der erste Eindruck, mit einem milden Mundgefühl und im Kontrast fast adstringent trocken an den Seiten. Das Adstringente gibt sich, das Süßliche nicht, es wird zunehmend klebriger. Dafür reichlich Volumen, in der Frucht etwas von überreifer Erbeere bis zur Pflaume der zweiten Nase. Fein-herb am hinteren Gaumen, jedoch nicht ausgeprägt genug, es zu einem veritablen Kontrast zu schaffen - stets überwiegt das Süße. Fruchtig ebenfalls die harmlose Säure. Ein leichter Belag ist noch kein Pelz und stört erst nicht, dann wird er dicker und dicker, addiert sich von Schluck zu Schluck. Abgang/Nachgeschmack Passend der Abgang, immmer noch süß, doch es dominiert hier das leicht Herbe. Den Nachgeschmack hingegen dominiert der sich addierende Pelz, der davon ablenkt, dass es hier nicht mehr ganz so süß zugeht. Verschwindet mäßig schnell, fast ohne Oxidation, im Nachklang bleibt nur... ein Belag.
Fazit: Im Gegensatz zum zuvor von Rossmann verkosteten Conte Mazzini ist (mir) dieser Alas del Real jetzt doch erheblich zu süß. Zu klebrig. Und der pelzige Belag hätte gern auch draußen bleiben können. Aber die "3" ist eine gute, und man hat die 3,99 Euro nicht rausgeschmissen, vor allem, wenn man nicht - ganz so - trockene Weine schätzt.
Dieser Wein wurde verkostet am Donnerstag, 07. April 2016