Geruch/Blume Sehr ansprechend dumpf und karamelln die erste Nase, ein Hauch von Rosenwasser rundet ab. Kaum Änderung nach dem Schwenken, von Rosenwasser geht es über in eine frische Kirschnote - fein. Geschmack/Mundgefühl Und genau so geht es auch weiter, der Camina Cabernet Sauvignon hat echten Körper, wirkt genau so rund wie die erste Nase - und dies vom ersten Schluck an. Die Frucht (Kirsche) gewinnt an Präsenz, leider auch an Süße, sodass sich schnell die Assoziation der entsprechenden Marmelade einschleicht. Sehr unerwartet stellen sich herbe Noten ein, die sich vom hinteren in den vorderen Mundraum immer weiter vorzuarbeiten scheinen und zunehmend dem Ganzen eine - zu - bittere Richtung verleihen. Die Säure ist trotz der Süße eher mineralisch, recht vordergründig, doch passend. Pelz bleibt aus. Abgang/Nachgeschmack Kein wirklicher Abgang. Im Nachgeschmack... Limonade. Schade. Reimt sich wenigstens.
Fazit: Hier mal ein Wein, der während der Verkostung total abdriftet, geradezu aus der Kurve geschleudert wird, diesmal nicht von Adstringenz und Fehlnoten, sondern von Ausschlägen ins Süße - und ins Herbe - und das gleichzeitig. Vor allem der dann nur noch süßliche Nachgeschmack gibt dem Camina schließlich den Rest. Auf jeden Fall eine interessante und wandelbehaftete Verkostung, die sich ein Freund ebensolcher Verkostungen durchaus nicht entgehen lassen sollte, auch wenn es zum Schluss nur noch für eine "3" reicht.
Dieser Wein wurde verkostet am Freitag, 08. April 2016
