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Geruch/Blume
Mäßige, trockene, aber runde Gerbstoffe in der ersten Nase, schnell dumpfer, mit etwas Karamell - nicht übel. Kurz Schweißnoten nach dem Schwenken, sonst ähnlich wie zuvor, zum Karamell gesellt sich deutlich Vanille. Da macht es auch nichts, dass die Blume eine Frucht "schuldig" bleibt.
Geschmack/Mundgefühl
Auffällig sofort das milde Mundgefühl, im Grundton immer noch dumpf, auch hier schön rund und mit ansprechendem Volumen. Herb bis bitter zum Abgang hin hat der Wein "Fleisch" und einen schönen Charakter, keine Spitzen - aber immer noch keine rechte Frucht, das Wenige als fast unreife Brombeere vielleicht am ehesten zu beschreiben. Säure macht sich nur durch zartes *burb* bemerkbar, ansonsten ist sie unauffällig und kaum zu charakterisieren. Anfangs außer einem Belag kein Pelz - der Belag ist aber additiv, die Schicht wird immer dicker! Und das milde Mundgefühl wird mit der Zeit erstaunlich wässrig...
Abgang/Nachgeschmack
Kein benennbarer Abgang. Der Nachgeschmack ist ein schöner Nachklang des Geschmacks, wenn auch nur noch ein Abklatsch in der Intensitiät. Leider stört der Belag.

Fazit:
Ein Fund vom Grabbeltisch, wie am Preisschild deutlich zu sehen. Aber was für einer!! Richtig gut! Zumal für eine Biowein! Eigentlich war anzunehmen, dass die dumpfen Noten der Nase aus dem Fass stammten, der Wein im Geschmack wesentlich weniger zu bieten haben würde, zumal mit der Sangiovese-Traube, die eher nicht durch dumpfe Töne bekannt wurde - aber hier hat der Kellermeister große Arbeit geleistet! Das Fass spiegelt sich nur im Belag wieder - und somit auch in der Benotung. Die "4" jedoch ist eine gute, und man sollte den Wein mitnehmen, auch wenn er nicht nur 3,49€ kostet!

Bei Edeka hatte ich den Sontino Sangiovese Biowein noch nicht gefunden, bislang nur bei Kaufland. Und so ist anzunehmen, dass er auch dort zu haben sein wird.