Geruch/Blume Ganz schwache Frucht in der ersten Nase, zwischen Kirsche und Limette. Schwach, aber bestimmend. Nach dem Schwenken wird die Frucht nicht deutlicher, dumpfe Noten mit einem Hauch von Vanille bestimmen die Blume. Steht der Chianti länger offen, kommt wieder das Limettenartige zum Vorschein. Nett. Geschmack/Mundgefühl Erfeulich mild im ersten Eindruck, und erfreulich analog zur Blume auch wieder fruchtbetont, mit der für die Blume zuletzt hervorgehebenen Note als bestimmend. Aber auch wieder eher schwach. Obwohl der Wein es recht eilig hat, lässt er auf seinem Weg doch etwas Volumen verspüren, sehr kurz die Eindrücke an den verschiedenen Stellen des Mundraums - aber vorhanden. Die Säure ist - nicht mehr verwunderlich - äußerst fruchtbetont, durchaus ausgeprägt, aber harmonisch. Ein fein-herber Unterton begleitet. Pelz bleibt gänzlich aus. Vor den Abgang haben die Götter in dem Falle nicht den Schweiß, sondern eine leicht brennende Erfahrung am hinteren Gaumen gesetzt, der wenn auch wenig ausgeprägt, doch so gar nicht zum milden Gesamtbild passen mag. Abgang/Nachgeschmack Sehr zur Überraschung des Verkostenden treten nun ausgerechnet im Abgang wieder jene dumpfen Noten zum Vorschein, die schon die zweite Nase prägten - bemerkenswert! Sehr kurz der Nachgeschmack - während der ganzen Nachklang-Phase bleibt die durch das schwache Brennen verursachte feine Irritiertheit des hinteren Gaumens.
Fazit: Prima! Kein Chianti wie aus dem Buche, aber ein nicht nur zur aktuellen (30°+x)Wetterlage passender, leichter und interessanter Wein. Die 4 ohne Makel.
Bemerkung: Statt eines Zitates von Cicero - dazu noch auf Latein - auf dem Etikett, hätte es dem Abfüller gut angestanden, mitzuteilen, aus welcher TRAUBE der Wein gekeltert wurde... albern!
Dieser Wein wurde verkostet am Montag, 20. August 2012