Geruch/Blume Leichte, ausgewogene Aromen von Pflaume und Gerbstoffe von trockenem Holz; etwas Zimt. Zitrusfrucht in Anklängen. Die Gerbstoffe werden komplexer und tragender erst nach längerer Zeit, also am besten den Wein dekantieren. Geschmack/Mundgefühl Typisch und umgehend: Der kräftig alaunige Pelz, der häufig mit den in diesem merkwürdigen Gitter verpackten Reserva einhergeht. Nachdem dieses Übertrockene vorüber ist, konzentriert sich das vorgetäuschte Volumen auf den mittleren und hinteren Bereich der Zunge, wo sich die feinen Pflaumenaromen wiederfinden, ergänzt durch Himbeere/Johannisbeere(?). Die Säure ist deutlich, aber zurückhaltend und schwankt zwischen mineralisch und fruchtig. Sie ist jedoch genau so schnell verschwunden wie Abgang/Nachgeschmack ... der ganze Wein, wenn er die hintere Zunge passiert hat. Es bleibt buchstäblich nichts übrig - weg ist er! Nur eine angenehme Erinnerung bleibt im Nachgeschmack, der Abgang fehlt komplett... was hier lange nicht mehr konstatiert werden musste.
Fazit: Ungewöhnlich kurzweilig für einen Reserva dieser Kategorie - was nicht negativ sein muss. Aber es fehlt an Körper und Struktur. Und an Abgang. Dennoch nicht schlecht, für 3,29 aber würde ich andere Weine ähnlicher Art aus dem Testfeld empfehlen.
Dieser Wein wurde verkostet am Montag, 07. September 2009