Herkunft/Traube: | Rioja / (*)
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Land: | Spanien |
Jahrgang: | 2015 |
Alkoholgehalt: | 14% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Mäßiger Kork
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Preis: | 4,49€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Eine Melange aus Stallnoten, Küchenkräutern und ledrigen Gerbstoffen in der ersten Nase, wobei die Gerbstoffe rasch dominieren. Nach dem Schwenken üppiger, kraftvoller, die Tannine - trocken bis dumpf - vielfältiger, abgerundet von schwachen Aschenoten. Hier lässt dann das Kraftvolle rasch nach, die Blume flacht ab und es lässt sich auch nichts weiter herbei-schwenken - aber: Man kann nicht alles haben!
Geschmack/Mundgefühl
Wieder sehr mild, und diesmal sehr fruchtbetont mit einer anfänglich heftigen alkoholischen Wirkung, die sich in roten Bäckchen manifestiert. Letzteres nimmt erwartbar schon beim nächsten Schluck ab, dafür weitet sich das Volumen, zur Frucht jetzt einige Gerbstoffe der Blume sowie eine schöne Struktur im immer noch sehr milden Mundgefühl. Die Frucht selbst stammt unzweideutig aus der Zitrusfraktion, näher eingrenzen lässt sie sich jedoch kaum, wobei die Pampelmuse, dezent gezuckert, noch am Nächsten liegt. Später ein Wechsel zur Kische, überreif und stetig deutlicher werdend.
Apropos "werdend": Der Saxa Loquuntur wird mit jedem Schluck präsenter, der Körper ansprechender und gewinnt sehr an Struktur - fein!
Nicht ganz so fein: Die fruchtige Süße gewinnt ebenfalls, was dazu führt, dass es beständig klebriger und limonadiger wird.
Die harmlose Säure ist mäßig fruchtig (wie auch sonst). Kein Pelz.
Abgang/Nachgeschmack
Recht mild der schwache Abgang. Den Nachgeschmack dominiert das Süßliche, jetzt stark in Richtung Türkischen Honigs tendierend, allerdings ohne noch klebriger zu werden. Verduftet nicht ganz so schnell, wie man es sich wünschen würde, sodass man die ausbleibende Oxidation schon fast vermisst. Fast.
Fazit:
Da zwischen den beiden Jahrgängen des Saxa fünf Jahre liegen, wurde auf eine Referenzierung zum 2010er weitesgehend verzichtet. So ist der aktuelle Kandidat deutlich süßlicher - was vor allem im Nachgeschmack doch stark irritiert - und ihn schlussendlich - auch wieder deutlich - an der "5" vorbeischrammen lässt.
Zitat
der Vorgänger-Verkostung:
"Erstaunlich, wieviel Sprachen auf ein Rücken-Etikett passen... da bleibt der Inhalt - z.B. welche Rebsorten? - auf der Strecke... ein Wein wohl rein für den Export in X Länder produziert."
(*) Da in der Rioja praktisch ausschließlich Tempranillo angebaut wird, liegt die Vermutung nahe, dass auch dieser Wein zum großen Teil daraus gekeltert wurde.
Erfeulich:
Zum besagten Vorgänger ist dieser Saxa mit 4,49€ immerhin 1,50€ günstiger!
Dieser Wein wurde verkostet am Samstag, 24. März 2018