Herkunft / Traube: | Toro / Tinto de Toro |
Land: | Spanien |
Jahrgang: | 2013 |
Alkoholgehalt: | 14,5% |
Geschmacksrichtung: | Sehr trocken |
Verschluss: | merkwürdig glatter Kork
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Preis: | 6,99€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Ganz der Vorgänger: "Sehr trockene, holzige Gerbstoffe in der ersten Nase, dazu ein leicht frischer Eindruck im Hintergrund." Dazu wenige grüne (Stall)Noten. Praktisch keine Schweißnoten mehr nach dem Schwenken, das holzig-Trockene setzt sich fort, inkl. der bekannten Aschenoten. Passend dazu Steinstaub. Von Frucht ist beim 2013er in der Blume nur noch eine Ahnung geblieben.
Geschmack/Mundgefühl
Leider erfüllt sich im Geschmack - mal wieder - das "Parker-Postuat": Ohne krachende Adstringenz keine 90+x-Punkte. Aber auch beim aktuellen Jahrgang belästigt diese nur kurzfristig und verduftet zum Glück zeitnah, sodass man sich dem Wein an sich zuwenden kann. Dieser überrascht mit einem ausgeprägt wässrigen Mundgefühl, vor allem auf der Zunge wie klar-Wasser ohne jegliche Eigenschaften.
Der ganze Wein spielt sich praktisch nur an Gaumen und den Seiten ab. Hier ist er mäßig strukturiert, fein-herb und mit einem Ansatz von unreifem Holunder als Frucht, ebenso eine Idee von Sternanis. Später deutlich mehr aus der Zitrusfraktion, unspezifisch, da jegliche Süße fehlt, die man ja mit z.B. Mandarine assoziieren würde.
Extrem mineralisch die präsente - und zum Gesamtbild durchaus passende - Säure. Der Schwall Adstringenz mit jedem Schluck vergeht zwar zeitnah, hinterlässt jedoch mehr und mehr Belag, der sich zu einem veritablen Pelz addiert - welcher dann auch wieder nicht übermäßig lang durchhält. Immerhin schafft es der aktuelle Jahrgang bis in den...
Abgang/Nachgeschmack
... Abgang, der - im kompletten Gegensatz zum Vorgänger - sehr ausgeprägt und fein-herb mit einer wieder frisch anmutenden Komponente ist. Highlight!
Harmlos bis lahm hingegen der Nachgeschmack, schnell ist der Toro verschwunden. Zuvor hinterließ er Spuren der Aromen des Geschmacks, alles zart schaumgebremst. Immerhin keinerlei Oxidation. Später dann doch wieder etwas der Mandarine, deutlicher jetzt, und leider auch nur die weißen Fäden zwischen den Filetstücken.
Fazit:
Trotz des Lapsus' im Mundgefühl, Volumen und vergänglichem Tapeten-Belag erheblich ansprechender als der Vorgänger, zumal das Volumen mit der Zeit (Nachtrag: deutlich!) gewinnt. Vielleicht dekantieren. Knapp die "4".
Vor allem für 6,99€!! würde ich diesen Wein dennoch nicht ein zweites Mal kaufen.
Dem geneigten Leser bleibt es überlassen, das "Risiko" einzugehen, denn interessant ist der Terra d'Uro 2013 vor allem wegen des Fehlens jeglicher Restsüße.
Obacht: Die 14,5 Vol/% Alkohol merkt man - ganz der 2012er - überhaupt nicht!
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Dieser Wein wurde verkostet am Samstag, 09. Dezember 2017