Herkunft / Traube: | Toscana / Sangiovese |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2012 |
Alkoholgehalt: | 14,5% |
Geschmacksrichtung: | Mäßig trocken |
Verschluss: | Plastik |
Preis: | 5,99€ / 7,99€ |
Bewertung: 5 von 5
Geruch/Blume
Modrige Kellertöne umwölken das Glas bereits, bevor man ihm nahe gekommen ist. Sie geben sich jedoch schnell und machen Platz einem Hauch von... nichts! Nur langsam einge ausgewogene Gerbstoffe, etwas von Rauch, ein wenig Asche. So schnell, wie sich der Wein an der Luft verändert, dürfte "Dekantieren" schon jetzt ein guter Rat sein. Nach dem Schwenken erheblich frischer, die Gerbstoffe lederner, wie beim Besuch beim Schuster. Eine Frucht schwingt mit, irgendwie in Richtung überlagerter Banane... ebenso ungewöhnlich wie ein Spritzer Essig! - was uns natürlich hoffen lässt, keinen umgeschlagenen Wein erwischt zu haben... Später schlägt diese scharfe Note immer mehr durch, je länger der Wein offen steht. Diese wiederum vergehen noch später gänzlich, und ein Rest von abgebranntem Streichholz bleibt übrig.
Geschmack/Mundgefühl
Entwarnung: Umgeschlagen ist der Wein nicht. Und auch mit dem gammelige-Bananen-Aroma bleibt er sich treu, dazu etwas Pflaume. Das besonders milde und fast samtene Mungefühl macht sich von Anfang an bemerkbar - und bleibt auch genau so - nicht übel! Rechtes Volumen mag sich nicht einstellen, auch wenn nur mittlere und hintere Zunge einnicken. Besonders präsent entsprechend am Gaumen. Feine Herbheit findet sich dort, ein schöner Kontrast zur unterschwelligen Süße, die stetig mitschwingt. Eine besondere Säure ist zu notieren, weder fruchtbetont noch wirklich mineralisch ein Highlight dieses Weines - zumal man wg. der Essignoten der Blume damit nicht rechnen konnte. Jedenfalls zu Anfang - s.u.
Zum Abgang hin ein kräftiger zitroniger Einschlag, nein, differenzierter, Mandarine und etwas der -schale. Pelz bleibt aus. Mit dem Versuch, sich auf einen Abgang zu konzentrieren, grätscht die stetig vordergründiger werdende Säure dazwischen - und kostet den Wein letztlich fast die Bestnote.
Abgang/Nachgeschmack
Karamell - wenn auch nicht zu ausgeprägt - im Abgang findet man nicht oft - große Klasse! Im Nachgeschmack besonders mild, ein Rest der Banane, immer noch karamell'n, nur ein feiner Belag passt nicht ganz ins Bild.
Fazit:
Natürlich überlegt man sich während der gesamten Verkostung, wie dieser und jener Abschnitt sich aufs Gesamtklassement auszuwirken habe - besonders schwer beim Sir Passo Toscana Sangiovese ist diese Abfolge von Einschätzungen gewesen.
Betrachtet man die übermäßigen Facetten, sind jene allein eigentlich schon ein Grund, ihn zu probieren - denn die Verkostung war jede Minute wert!
Obacht:
Die 14,5 Vol/% Alkohol dieses Weines merkt man zu keiner Zeit - An der Zeit ist es vielleicht mal wieder, darauf hinzuweisen:
Alkohol ist ein Zellgift - und ein Krebspromotor! Also trinken Sie nicht - oder wenig - und wenn, dann mit Bedacht!
Dieser Wein wurde verkostet am Montag, 22. Dezember 2014