Geruch/Blume Schwache Frucht in Richtung Brombeere, unreif, zu der eher herben Note passt dann auch ganz gut deutlicher nasser Hund. Das war's aber auch schon für die erste Nase. Nach dem Schwenken kaum intensiver, dafür ausgewogener und milder; die Frucht gewinnt anfänglich die Oberhand, bevor es zum bestimmenden Eindruck der ersten Nase zurückgeht. Geschmack/Mundgefühl Trotz wager Hoffnung auf einen neuen Jahrgang (der letzte war für den Giacondi ja geradezu unterirdisch) ist auch beim 2012er Adstringenz und Säure - neben dem ansprechenden Volumen - das den ersten Eindruck Bestimmende. Aber um Längen! nicht so unangenehm wie beim 2011. Zu Anfang... Auch verweilt der Wein ein wenig länger, zwar nicht auf der Zunge, aber immerhin am Gaumen. Hier vor allem zeigt er ordentlich "Fleisch", was allerdings vom durch die Säure verursachten doch deutlichen Speichelfluss - besonders an den Seiten der Zunge - etwas in den Hintergrund gerät. Dazu der fein-nadelige Pelz, der ebenso schnell verschwindet, wie er mit jedem Schluck neu aufgezogen wird. Davon - nur schwer - abgesehen ist der Wein sehr fruchtbetont, wieder etwas Kirsche, wohl aber mehr in Richtung Erdbeere, auch hier die mäßig reife, noch leicht grüne Variante. Aber das alles reisst's nicht raus - die Säure kommt mit jedem Schluck vor (also in den Vordergrund) und lässt um den Zahnschmelz bangen. Oder die Magenwände. Oder beides. Der Magen selbst liefert bered' Zeugnis mit deutlichem Aufstoßen. Abgang/Nachgeschmack Ich breche das hier ab. Zu ätzend ist die Säure, vor allem zum Abgang hin - vor allem aber mit jedem Schluck mehr! Der Wein kommt in die Kanalisation. Der Dichtigkeitsprüfung des Hausabwasser-Systems dürfte er allerdings kaum zum Nutzen gereichen. Fazit: Ich darf mich hier mit einem Auszug aus der Verkostung des letzten, 2011er, Giacondi zitieren. "Was für ein Reinfall! Was ist los mit dem Giacondi?"
Dieser Wein wurde verkostet am Freitag, 03. Mai 2013