Geruch/Blume Mit "dumpf, etwas Erdbeere als Frucht" ganz der Vorgänger, nur Gerbstoffe finden sich nun kaum noch. Dezente Schweißnoten nach dem Schwenken, dann fruchtiger, deutlich süßlicher, und jetzt auch wenige Gerbstoffe. Geschmack/Mundgefühl Ganz anders als der 2015er geriert sich dieser Passaia, er ist anfangs reichlich adstingent, belagreich und hat passables Volumen, das jedoch diesmal nicht über den mittleren Mundraum hinausreicht, von einem leichten Brennen abgesehen. Das Adstringente verblasst schon beim zweiten Schluck, der Belag leider nicht (Nachtrag: erst mit der Zeit). Entschädigt wird man von der feinen Fruchtigkeit, die den Geschmack bestimmt, und wie in der Blume - wenn auch nicht so deutlich - von matschiger Erdbeere herzurühren scheint. Einher geht ein Mundgefühl, das zwar im Ansatz cremig, eigentlich aber doch recht wässrig daherkommt - erfreulich gewinnt das Cremige über die Zeit die Oberhand. Die mäßig präsente Säure ist sehr fruchtbetont und macht sich am ehesten noch durch zartes "burb" bemerkbar. Abgang/Nachgeschmack Null Abgang - wie auch, denn der hintere Mundraum wird zu keiner Zeit erreicht (s.o.). Im Nachgeschmack eine schöne Fortsetzung des Geschmacks, ziemlich rasch allerdings gibt es als Dreingabe Pappe-to-go, wenn auch nicht lange (und auch nicht so unangenehm, wie es sich liest), da er es sehr eilig hat und ratzfatz verschwunden ist.
Fazit: Das Wort "Zeit" wird im beschreibenden Text dreimal verwandt - ein Indiz, vielleicht zu dekantieren. Ansonsten gibt es auch an diesem Jahrgang des Passaia Rosso Toscana - wie beim Vorgänger - nichts wirklich zu nörgeln. Da er nicht ganz so süßlich ist wie jener, wird die Beschreibung oben in "Trocken" (zuvor "Mäßig trocken") geändert. Der Korken ist etwas besser, der Alkoholgehalt mit 13,5Vol/% etwas niedriger.
Dieser Wein wurde verkostet am Mittwoch, 25. Oktober 2017