Geruch/Blume Ansprechende Tannine, nicht zu trocken, sowie ein fruchtig-süßer Anklang im Hintergrund der ersten Nase erinnern so gar nicht an den zuletzt verkosteten DÃO Torre de Ferro aus 2010. Und dann - hoppala - dann haben wir wohl das Bouquet herausgeschwenkt! Nur noch etwas nasser Hund verbleibt im Glas, ansonsten ein schöner Eindruck von "Klarwasser". Geschmack/Mundgefühl Erfreulich jetzt der Unterschied zum Vorgänger: Die "umgehende Adstringenz" vermissen wir nicht! Zwar bildet sich statt dessen schnell ein mäßiger, dafür gleichmäßiger Belag, im Gegenzug gibt es immerhin hübsches Volumen, auch wenn es nicht wirklich den hinteren Mundraum (dort vor allem die Zunge) zu erreichen vermag. Der Wein hat wieder eine schöne Struktur, das Mundgefühl schwankt zwischen anfangs mild und fast cremig zu später dann einigermaßen wässrig. In der Frucht geht der 2012er mehr in Richtung Apfel, auch die Säure hat eine Anmutung davon, man assoziiert geradezu den Biss in einen ebensolchen - ungewöhnlich, jedoch durchaus nicht schlecht. Abgang/Nachgeschmack Kaum Abgang diesmal, verwundert ja auch nicht wirklich nach o.G. Harmlos der Nachgeschmack, ein verflachtes Abbild des Geschmackes, es bleibt beim Apfel und braucht erfreulich lange, bis er zur Kitsche oxidiert - und dies auch nur marginal.
Fazit: Für einen Rotwein - zumal für einen Reserva - ungewöhnlich "spritzig" und frisch. Es bleibt knapp bei der "4", wenn auch - wie beschrieben - die Jahrgänge ungewöhnlich von einander abweichen.
Zu bemerken bleibt: Man merkt die 13,5 Vol/% Alkohol in keinem einzigen Moment! Es ist beim Verzehr dieses Genussmittels also besondere Vorsicht angeraten!
Dieser Wein wurde verkostet am Donnerstag, 22. Oktober 2015