Herkunft / Traube: | Cariñena / Garnacha |
Land: | Spanien |
Jahrgang: | 2012 |
Alkoholgehalt: | 14% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 2,99€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Schon in Armlänge während des Einschenkens kommt einem ein Schwall Hefe entgegen, der sich auch in Glasnähe nicht verflüchtigt - wenigstens wird es nicht intensiver (und verflüchtigt sich dann auch schnell). Ist man durch die Wolke einmal durch, kann die Blume mit angenehm trockenen Tanninen punkten, mit einigen Vanille- und Schweißnoten, dazu trockenes Leder - gut! Nach dem Schwenken noch intensiver, (weniger) Vanille und Gerbstoffe ausgewogener, Schweißnoten treten in den Hintergrund. Sowas verdient dann durchaus die Bezeichnung "Bouquet" und baut Spannung auf, wie der Wein wohl schmeckt.
Geschmack/Mundgefühl
Und man wird nicht enttäuscht, schon dadurch, dass der Wein die so häufig zu findende Explosivität auslässt, weder brennt der Gaumen, noch tränen einem die Augen... trotz der üppigen 14Vol/% Alkohol! Zu den feinen Gerbstoffen der ersten und zweiten Nase gesellt sich im Gegenteil umgehend nicht minder feines Fruchtaroma, Kirsche, fast in Richtung Zitrus spielend, ja, doch, die Assoziation des Duftes einer frisch aufgeschnittenen Zitrone stellt sich durchaus ein. Und bestimmt schnell auch die Säure, die stark in den Vordergrund tritt, ohne jedoch zu ätzen. Im Volumen eher mager, aber auch keine Patzer in der Form "nutzloser Zunge". Mit der Zeit und den Schlucken geht es am hinteren Gaumen zunehmend herber zu, bis es dann doch etwas zu bitter wird. Bis auf einem minimalen Belag bleibt Pelz aus.
Abgang/Nachgeschmack
Etwas Zitrusartiges auch im eher schwachen Abgang. Desgleichen der Nachgeschmack, nicht unangenehm, aber auch kein Highlight. Zartes *Burb* zeugt davon, dass o.g. Annahme über die Säure sich spätestens jetzt bewahrheitet.
Fazit:
Kräftige Säure ist sicherlich nicht Jedermanns Geschmack, sie bestimmt, sie irritiert. Und mit Abschluss der Verkostung, während diese Zeilen hier entstehen, treten feine Schweißperlen auf die Stirn des Autors und melden so Vorsicht an: 14Vol/% Alkohol!!, die man ansonsten nicht bemerkt - eine gute "3".
Dieser Wein wurde verkostet am Mittwoch, 16. April 2014