Geruch/Blume Die schwachen Aromen der ersten Nase boten - neben erkennbar Vegetativem - eine echte Herausforderung: Wie heißt noch die Frucht, an die das Aroma erinnert... Nach einigem Überlegen wusste ich es wieder: Es ist die Mirabelle! Nach dem Schwenken bleibt beides, es gesellen sich aber noch leicht modrige Noten, kalter Rauch und etwas Honig hinzu. Erfreulich: Trotz des hohen Alkoholgehaltes bleibt Nasenstechen und das Tränen der Augen aus! Geschmack/Mundgefühl Schön analog im Geschmack, wenn auch ähnlich unausgeprägt; die Mirabelle bleibt, und zwar sehr kurz! Denn - schwupp ist der Wein auch schon weg, noch etwas kräftig am hinteren Gaumen, das war's, von einer aufdringlichen, mineralischen Säure abgesehen. Im Mundgefühl wieder ein Limonadiger. Abgang/Nachgeschmack Der Abgang profitiert vom kräftigen Eindruck am Gaumen, und erstaunlicherweise ist der Nachgeschmack weniger limonadig als das Mundgefühl - dafür aber auch ansonsten eher nicht herausragend.
Fazit: Neugierig war ich auf den Merlot aus der Pfalz... nicht übel an sich, aber bestimmt verbesserungsfähig: Lasst uns also weiterhin kräftig Cayennes und SLKs fahren, 4 x im Jahr auf die Malediven fliegen und bei offenem Fenster die Heizung auf Hochofen stellen... unsere Enkel - vielleicht schon die Kinder - werden dann auch reife, fleischige Merlot aus der Pfalz genießen können! Bis dahin allerdings würde ich Merlot aus den Gebieten nehmen, die heute schon warm genug sind... Wobei ich keinem deutschen Winzer die Lust am Experimentieren madig machen will - sicher nicht - Das Preis-Leistungsverhältins ist ja u.a. bei diesem Wein nicht wirklich schlecht!
Dieser Wein wurde verkostet am Mittwoch, 05. Mai 2010