Geruch/Blume Ausgewogen trockene Gerbstoffe bestimmen die erste Nase, gesamt etwas dumpfer, eine wage Frucht im Hintergrund, sowie etwas, das an Mandeln erinnert, jedenfalls eine nussige Note. Nach schwachen Schweißnoten ein wenig knackiger, sonst ganz die erste Nase. Hinzu kommt ein Korkton, der nicht mit dem negativen "Korkschmecker" zu verwechseln ist. Geschmack/Mundgefühl Was die Blume versprach, geht nun in Erfüllung - anfangs: Erst reichlich adstringent, zeigt sich der Chianti Colli Sensei schon beim zweiten Schluck milder, mit reichlich Volumen und interessanterweise einem vegetativen Einschlag. Die Gerbstoffe sind präsent, dumpf geht es nun allerdings nicht mehr zu. Immer noch keine fassbare Frucht (Pampelmuse?), auch wenn sie sehr in die Zitrusfraktion tendiert, was dem Gesamteindruck nicht allzu gut tut. Dennoch ist die Säure eher mineralisch und ein wenig zu vordergründig - und leider mit jedem Schluck vordergründiger - und führt schließlich sogar zu einem Brennen am hinteren Gaumen. Pelz bleibt aus. Abgang/Nachgeschmack Kein Abgang. Im Nachgeschmack noch zitrus-siger... schade. Zumal das Mundgefühl jetzt ausgesprochen ins Wässrige tendiert.
Fazit: Startet als Tiger (Bouquet), landet als Bettvorleger (der Rest). Eine "3". Wegen ersterem.
(*) Auf dem Etikett findet sich - leider - null zur Traube... man darf jedoch annehmen, dass ein Chianti mit einem DOCG-Plömpel standardmäßig aus der Sangiovese-Traube gekeltert wird.
Dieser Wein wurde verkostet am Freitag, 29. Mai 2015
