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Château Lary Bordeaux 2015
Château Lary Bordeaux 2015

Herkunft / Traube:

Bordeaux / ? (*)

Land:

Frankreich

Jahrgang:

2015

Alkoholgehalt:

14,5%

Geschmacksrichtung:

Trocken

Verschluss:

Mäßiger Kork (**)

Preis:

3,99

Bewertung: 4 von 5 


 
 

Geruch/Blume
Eine dichte Wolke aus grünen, Schweißnoten und nassem Hund umgibt das Glas. Dort angekommen ist von Vorgenanntem kaum noch etwas übrig, es wird trockener, die jetzt dominierenden Gerbstoffe wie von frisch geschälter Rinde. Noch vor dem Schwenken milder und dumpfer- das könnte insteressant werden. Kurz der nasse Hund, dann weiter dumpfer werdend - sonst wenig Änderung zur Ende der ersten Nase, sieht man von Linoleum ab, das - lange nicht mehr im Glas gehabt - eine weitere Facette liefert.
Nachtrag nach längerem Stehen: Es bleibt jetzt neben Resten der Gerbstoffe nur noch abgestandenes Blumenwasser... und wirklich reichlich abgestandenes Blumenwasser... was schon wieder bemerkenswert ist.
Geschmack/Mundgefühl
Sehr mild im Mundgefühl noch vor dem Einziehen der Luft. Dann kracht Adstringenz in das ruhige Gesamtbild, die Zunge wird gereizt, und der hintere Gaumen fängt Feuer - sowas! Doch gemach: Zum Glück zeigt auch hier schon der zweite Schluck erhebliche Veränderung - zum Besseren. Die Adstringenz wird feiner, eine ebensolche Fruchtnote stellt sich ein, wie man sie von einem Bordeaux erwarten darf, leicht vegetativ von unreifen dunklen Beeren, vielleicht von Holunder, und/oder Brombeere. Und zunehmend milder, nur der hintere Mundraum hat rundum begonnen zu kokeln. Mit viel gutem Willen mag man dies als Kontrast deuten... doch eigentlich stört es. Dort, wo der Château Lary stattfindet (und nicht kokelt), hat er richtig etwas von Körper und eine feine Struktur. Doch der Raum ist arg begrenzt, der Wein ist praktisch nur im vorderen Bereich vorhanden - dort allerdings sehr gut.
Nach einem halben Dutzend Schlucken bleibt auch nichts mehr von der Adstringenz, von einem Belag mal abgesehen. Die recht aufdringliche, harmonische Säure ist sehr mineralisch.
Abgang/Nachgeschmack
Kein Abgang. Wenigstens verkokelt dort auch nichts. Unterdurchschnittlich der Nachgeschmack, vor allem, wenn man das ausgeprägte Bouquet noch in der Nase hat: Der Château Lary oxidiert bemerkenswert schnell, wodurch sich unerwartete Apfelnoten sowie - wieder mal - feine Süße in Form von Türkischem Honig einstellt, der auch den Schlussakkord setzt und lange unverändert erhalten bleibt. Pappe oder Kitsche bleibt uns so erspart.

Fazit:
Das Frühjahr ist ja nicht die Zeit der vielen Wein-Angebote (sieht man von den Wechseln in den Jahrgängen beim Standard-Sortiment der Discounter und Handelsketten ab). So führte der Weg zu REWE, wo dieser interessante Bordeaux für 3,99€ zu haben war (bzw. diese Woche noch ist).
Wäre das Brennen nicht, das mit der Zeit eher zu- denn abnimmt, würde es trotz des Laffen Volumens sicher zumindest für die "Aktuelle Empfehlung" reichen. So jedoch bleibt die "4" - und da es aktuell immer noch vor sich hin glimmt, diese auch nur knapp.
Schade.
Sollte man dennoch probieren, schon allein wegen des äußerst ungewöhnlichen Bouquets.

Obacht:
Die 14,5Vol/% Alkohol merkt man zu keiner Zeit! Und sind - nebenbei bemerkt - ebenfalls eher ungewöhnlich für einen Bordeaux.

(*)
Bordeaux wird eigentlich grundsätzlich vorwiegend aus Merlot gekeltert, so darf man auch hier von dieser Traube ausgehen - ich würde jedoch Einiges verwetten, dass auch anderes mit-gekeltert wurde...
Hier noch eine Ergänzung eines freundlichen Besuchers zum Lary:
"Im Medoc/Haut-Medoc bildet Cabernet Sauvignon regelmäßig den größten Anteil, auf der anderen Seite der Garonne, also in Pomerol & St. Emilion sowie deren Satelliten-Anbaugebieten dominiert die Merlot[Traube], die regelmässig auch höhere Alkoholgrade produziert. 2015 war für Bordeaux insgesamt ein sehr gutes Jahr, deshalb auch der höhere Alkoholgehalt. Château Lary liegt jedenfalls auf der rechten Seite der Garonne, so dass davon ausgegangen werden kann, dass in diesem Wein die Merlot dominiert."

(**)
Interessant und ungewöhnlich:
Die Kristalle auf dem Kork. Weinsäurekristalle, wie ich vermuten darf (das Bild wird nachgereicht)

Ebenso ungewöhnlich die Zahl von Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern auf dem - ausschließlich deutschsprachigen - hinteren Etikett...


Dieser Wein wurde verkostet am Dienstag, 17. April 2018





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